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Pflanze der Woche



Digitalis purpurea (Roter Fingerhut)


Steckbrief

Familie: Scrophulariaceae – Braunwurzelgewächse


Herkunft: Europa, in Tal- und Höhenlagen, Gebirge, Waldlichtungen. Etwa 20 Arten dieser Gattung


Wuchs: 150 cm hoch, aufrecht, Stengel fein graufilzig behaart


Blatt: langgestielt, eiförmig, lanzettlich


Blüte: groß, glockenartig, lila - rot oder weiß


Blütezeit: VI - VII


Standort: halbschattig


Erde: kalkarm, trocken


Vermehrung: Selbstaussaat möglich, sonst Aussaat II - III; zweijährig


Pflege: Rückschnitt nach der Blüte


Verwendung: für Gehölzvorflächen in schattiger bis halbschattiger Lage, Naturgärten, Parkanlagen, Nachbarpflanzen: hohe Campanula, hohe Farne, Geranium himalayense `Johnson`, Schattengräser, zwischen Gehölzen, Aruncus dioicus


Herkunft

Europa bietet in seinen Tälern und Höhenlagen, Gebirgen und Waldlichtungen Lebensraum für etwa 20 Arten dieser Gattung.


Wuchs

Digitalis purpurea entwickelt sich meist als zweijährige, krautige Pflanze. Im ersten Jahr entsteht eine grundständige Blattrosette, aus der dann im nächsten Jahr ein bis zu 200 cm hoher, in der Regel unverzweigter, beblätterter Stängel wächst. Diese Halbrosettenpflanze kann auch in den folgenden Jahren aus den basalen Achselknospen neu austreiben. Die bodenständigen Laubblätter, die bis zu 20 cm lang werden können, sind lang gestielt und weisen einen keilförmig verjüngten Blattgrund auf, während die oberen Blätter ungestielt sind. Die Blätter sind spiralförmig angeordnet, wobei das sechste Blatt direkt über dem ersten steht, was zwei Umläufen und einem Divergenzwinkel von 144 Grad entspricht. Die eiförmigen Blattspreiten sind beidseitig behaart, unterseits grau-weiß, und der Blattrand ist kerbig gesägt.


Bei ausgereiften Pflanzen entdeckt man gelegentlich Löcher in den Kelchblättern, ein Indiz dafür, dass Ackerhummeln die Blüten aufgesucht haben. Sie sind so verzückt von ihnen, dass sie die Blüten beißen, wenn sie nicht rasch genug in den Blütenkelch gelangen. Neben Ackerhummeln locken die Blumen auch viele andere nützliche Insekten an. Bienen und Schmetterlinge etwa sind ebenfalls von den Blüten entzückt und klettern in den Kelch, um Pollen und Nektar zu sammeln.


Standort

Der Fingerhut ist eine besondere Pflanze mit spezifischen Standortanforderungen, denn er bevorzugt schattige Plätze. Doch auch sonnige Standorte sind kein Hindernis, solange der Boden humusreich und von leicht feuchter bis trockener Beschaffenheit ist. Natürlicherweise findet man diese Pflanze auf Waldlichtungen, aber auch in den Niederlanden, Deutschland und England kann sie verwildert an Waldrändern, entlang von Bahndämmen, in öffentlichen Anlagen oder zwischen Gehwegplatten gedeihen.


Vermehrung

Das Aussäen von Fingerhut-Samen ist recht einfach. Die Samen der Pflanze sind sehr fein. Es genügt, den Boden dort umzugraben, wo der Fingerhut wachsen soll. Anschließend streut man die Samen entweder locker oder gleichmäßig aus. Es werden viele Samen keimen. Sollten die Jungpflanzen zu eng stehen, kann man sie umtopfen oder weiter auseinandersetzen. Sobald die Pflanze gewachsen ist, kann sie sich ausbreiten. Sie neigt dazu, sich zu vermehren, aber glücklicherweise lässt sie sich leicht entfernen, falls sie an einem ungewollten Ort wächst.


Pflege:

Wie schon erwähnt, kann die Digitalis purpurea über einen langen Zeitraum blühen. Die Blütezeit und die Wuchshöhe hängen von der Pflege ab. Um den Fingerhut niedrig zu halten, ist es ratsam, ihn im zweiten Jahr vor der Stängelbildung umzutopfen, was zu niedrigeren Stängeln führt. Ein Umtopfen im ersten Jahr führt zu einem etwas längeren Wachstum. Für die längsten Blüten sollten Sie die Pflanze direkt vor Ort aussäen. Ist die Pflanze einmal etabliert, wird sie dort gedeihen.


Die Dauer der Blütezeit wird durch den Zeitpunkt des Abschneidens der verblühten Stängel bestimmt. Schneidet man sie nach der Blüte zurück, entsteht ein neuer, etwas kürzerer Stängel, der jedoch ebenso prächtig blüht. Es wird empfohlen, dabei Gartenhandschuhe zu tragen. Alternativ können Sie die Samen in den Kapseln ausreifen lassen. Wenn die Samen klappern, sind sie reif und Sie können den Stängel abschneiden, um die Samen zu ernten oder auszusäen.


!Nice to know!:

Der Name Fingerhut stammt direkt von seinem botanischen Namen ab. Der deutsche Botaniker Leonhard Fuchs gab der Pflanze 1542 den lateinischen Namen Digitalis purpurea. 'Digitalis' kommt von 'digitus' für Finger oder 'digital' für Fingerhut. Der Artname bedeutet also 'purpurner Fingerhut'. Die Blüten der Pflanze ähneln einem Fingerhut, daher der Name.




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